AIDA Cruises erzielt weitere Fortschritte bei der Nutzung von Landstrom und Biokraftstoffen

09. September 2025  Marie Fäth 
Impressionen

Mit ihrer Dekarbonisierungs-Strategie engagiert sich AIDA Cruises seit Jahren für einen zukunftsfähigen Kreuzfahrtmarkt und nimmt in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle bei der maritimen Energiewende ein. Das Unternehmen demonstriert anhand von technischen Innovationen und alternativen Kraftstoffen, wie praktische Lösungen für die Branche aussehen können. Mit den beiden Neubauten, deren Indienststellung für 2030 und Winter 2031/2032 geplant ist, verfolgt AIDA Cruises im Rahmen des Evolution-Programms das Ziel weiteren Wachstums durch die Integration innovativer Technologien.

Ausbau des Einsatzes von Biokraftstoffen
„Nach einem ersten Test im Jahr 2024, hat AIDA Cruises im ersten Halbjahr 2025 für AIDAnova insgesamt mehr als 3.300 Tonnen ISCC EU-zertifiziertes Bio-LNG in den Häfen Hamburg, Kiel und Zeebrügge bezogen. Das Bio-LNG stammt aus europaweiten landwirtschaftlichen Biogasanlagen und wurde in einer Verflüssigungsanlage in Belgien über die massenbilanzierte Methode für die Schifffahrt nutzbar gemacht“, erklärt Dirk Inger, Senior Vice President Public Affairs, Communication & Sustainability.

„Nachhaltig produzierte Biokraftstoffe können aufgrund ihrer begrenzten Verfügbarkeit für die Schifffahrt nur vorübergehend zur Erreichung der Klimaziele von Paris, der EU und der IMO beitragen. Deshalb untersuchen wir gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie die künftigen Möglichkeiten von sogenannten E-Fuels auf unseren Kreuzfahrtschiffen, die aus Erneuerbaren Energien hergestellt werden“, fügt Inger in Hamburg hinzu. „Planungstechnisch bestehen Herausforderungen durch die Verfügbarkeit von eFuels, deren industrielle Herstellung und die aktuell noch hohen Kosten. Zudem gibt es bislang in vielen Bereichen keine einheitlichen internationalen Vorgaben für den Einsatz von alternativen Kraftstoffen auf Kreuzfahrtschiffen.“

Seit Sommer 2022 setzt AIDA Cruises bereits verschiedene Biokraftstoffe auf AIDAprima ein. 2024 wurde im Rahmen eines Pilotprojektes erstmals zu 100 Prozent ein sogenannter Rückstands-Biokraftstoff (BMF 100) genutzt, der den CO₂-Ausstoß nach Herstellerangaben um über 90 Prozent senkt.

Alle LNG-betriebenen Schiffe der AIDA Flotte sind schon jetzt auf den zukünftigen Einsatz von Bio- und E-Fuels vorbereitet, sobald diese Kraftstoffe für die Kreuzfahrt breiter verfügbar sind. Auch die Multi-Fuel-Antriebstechnologie der nächsten AIDA Schiffsgeneration, deren Indienststellung im Frühjahr 2030 und Winter 2031/2032 geplant ist, ist auf die Nutzung verschiedener Bio- und E-Fuels ausgerichtet.

AIDA Cruises als Vorreiter beim Thema Landstrom in Europa
In Europa spielt AIDA Cruises eine führende Rolle beim Thema Landstrom in der Kreuzfahrt. Bereits seit über 20 Jahren fließt die Nutzung von Landstrom in die Planung und Konstruktion der Schiffe ein. 2017 konnte das erste Kreuzfahrtschiff, AIDAsol, an Europas erster Landstromanlage in Hamburg Altona regulär Strom beziehen.

Durch die Erweiterung des Landstromangebots stieg die Nutzung von 65 Mal im Jahr 2023 auf 381 Mal im Jahr 2024. Bis Ende August 2025 bezogen AIDA Schiffe mehr als 250 Mal Strom von Land, wodurch während der Liegezeit Hauptmaschinen ausgeschaltet und Emissionen reduziert werden konnten – ein Beitrag zur lokalen Luftqualität. Bis Jahresende ist geplant, die Nutzung auf über 400 Mal zu steigern. Für AIDA Cruises ist Landstrom ein entscheidender Baustein auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen, da ein Kreuzfahrtschiff durchschnittlich 8 bis 10 Stunden täglich im Hafen liegt.

Darüber hinaus unterstützt AIDA Cruises die Häfen beim Aufbau ihrer Landstromanlagen. „Für uns ist diese Technologie ein zentrales Thema für die Transformation der Kreuzfahrt in Europa“, erklärt Dirk Inger. „Wir sehen, dass sich das Angebot in den letzten Jahren verbessert hat – nicht zuletzt dank enger Kooperationen zwischen Häfen, Politik und Kreuzfahrtbranche. Damit dieser Fortschritt weiter vorankommt, benötigen wir verlässliche Rahmenbedingungen und eine konsequente Umsetzung der Ausbaupläne.“

Heute können AIDA Schiffe in 14 Häfen in sieben europäischen Ländern während der Liegezeit Landstrom nutzen, unter anderem in Hamburg, Warnemünde, Kiel, Oslo, Stockholm und Kopenhagen. Weltweit steuert AIDA rund 350 verschiedene Häfen an.

Größtes Batteriespeichersystem in der Kreuzfahrt
Neben Landstrom und Biokraftstoffen setzt AIDA Cruises auf weitere Energie-Technologien, die den Betrieb der Schiffe effizienter und emissionsärmer gestalten. An Bord von AIDAprima wurde 2022 das derzeit größte Batteriespeichersystem der Kreuzfahrt mit 10 MWh installiert. Dafür erhielt das Unternehmen 2024 den ESG Shipping Award International in Gold.

Die Batterien kommen während des Seebetriebs im sogenannten Peak-Shaving-Verfahren zum Einsatz. Das bedeutet, dass die Motoren optimal arbeiten und weniger Treibstoff verbrauchen. Überschüssige Energie wird gespeichert und bei erhöhtem Energiebedarf wieder bereitgestellt.

Energiemanagement für mehr Effizienz
AIDA Cruises investiert jährlich hohe Summen in Projekte zur Verbesserung der Energieeffizienz der Flotte, um den Verbrauch und die Treibhausgasemissionen durch Upgrades und technische Nachrüstungen kontinuierlich zu senken. Dazu zählen z. B. Modifikationen der Klimaanlagen, Kälteerzeugungssysteme und die verbesserte Nutzung von Abwärme. In Kabinen und öffentlichen Bereichen kommen konsequent LED-Technik, bedarfsgesteuerte Beleuchtung und effiziente Dimmungsanlagen zum Einsatz.

Alle AIDA Schiffe sind mit einem integrierten Energiemanagementsystem ausgestattet und an eine konzernweite Datenplattform angeschlossen. Diese liefert Entscheidungsgrundlagen für die Optimierung des Schiffsbetriebs. Zusätzlich werden digitale Tools eingesetzt, um Betriebsdaten mittels Machine Learning oder Künstlicher Intelligenz (AI) für die Steigerung der Energieeffizienz zu nutzen.

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